AMBER – Aktive Mobilität zur Förderung von Gesundheit und Umweltschutz
Ohne Mobilitätswende sind die Klimaziele nicht zu schaffen. Dass sich dabei auch wertvolle Chancen für Gesundheit und Wohlbefinden auftun, steht eher selten im Mittelpunkt der Debatte. Im Forschungsprojekt AMBER lenken wir den Fokus auf Synergien zwischen aktiver Mobilität, Gesundheit und Klimaschutz. In diesem Sinne adressieren wir die folgenden Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs):
Aktive Mobilität
Zur aktiven Mobilität zählen alle Formen der Fortbewegung mit eigener Muskelkraft – sei es zu Fuß, im Rollstuhl, auf dem Fahrrad, E-Bike, Roller oder Skateboard. Auch wer mit dem öffentlichen Nahverkehr unterwegs ist, kommt in Bewegung – beim Umsteigen oder auf dem Weg zur Haltestelle.
Im Jahr 2017 wurde in Deutschland mehr als jeder zweite Weg (57 Prozent) mit dem motorisierten Individualverkehr (MIV), vor allem mit dem Auto, zurückgelegt. Diese Art der Mobilität hat negative Folgen für die menschliche Gesundheit, die Umwelt und das Klima. Wenn es gelingt, den Anteil der aktiven Mobilität zu steigern, würde das den Ausstoß von Treibhausgasen verringern und auf vielen Ebenen zu einer besseren Gesundheit beitragen: durch körperliche Bewegung, weniger Luftschadstoffe, weniger Lärm, eine höhere Verkehrssicherheit und mehr Platz für erholsame Grünflächen.
Akteure des Wandels
Um Wege in eine gesunde Mobilitätswende aufzuzeigen, untersucht das AMBER-Team aktuelle und künftige Zusammenhänge zwischen Gesundheit und Klimawandel im Kontext der aktiven Mobilität. Die Forschenden betrachten aktive Mobilität auf individueller, organisatorischer, gesellschaftlicher und umweltbezogener Ebene. Dabei sollen Politik, Stadtverwaltung, Unternehmen, zivilgesellschaftliche Organisationen und Bürger:innen einbezogen werden. Das Projektteam möchte herausarbeiten, durch welche Maßnahmen und Verhaltensänderungen diese Akteure bestmöglich zur Mobilitätswende beitragen können.
Citizen Science: „Erforsche Deine Mobilität“
Im Mittelpunkt der empirischen Forschung stehen zwei Citizen-Science-Projekte. Dabei erforschen Bürger:innen aus Berlin und Frankfurt (Oder) in zwei Fallstudien ihr Mobilitätsverhalten. Sie untersuchen, wie aktive Mobilität mit der eigenen Gesundheit, der Lärmbelastung und Luftqualität auf der Straße und dem aktuellen Wetter zusammenhängt: Über eine Studien-App können die Teilnehmenden während ihrer täglichen Wege Daten sammeln. Darüber hinaus können sie den Forschungsprozess in unterschiedlichen Projektphasen aktiv mitgestalten. Der Citizen-Science-Ansatz ermöglicht einen gegenseitigen Lernprozess über zukünftige Transformationswege, bürgerliche Teilhabe und zivilgesellschaftliches Engagement.
Interdisziplinäre Nachwuchsgruppe
Das AMBER-Projekt wird im Programm „Nachwuchsgruppen Globaler Wandel: Klima, Umwelt, Gesundheit“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Junge Wissenschaftler:innen aus den Bereichen Gesundheits- und Umweltpsychologie, Public Health, Meteorologie und Nachhaltigkeitsmanagement arbeiten in dem Projekt zusammen. Teil des inter- und transdisziplinären Forschungsdesigns ist zudem die enge Kooperation mit unternehmerischen und zivilgesellschaftlichen Praxispartnern sowie mit einem internationalen wissenschaftlichen Beirat. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen die Perspektiven verschiedener Akteure zusammenbringen, um Schlüsselfaktoren der aktiven Mobilität zu identifizieren und nachhaltig zu implementieren.
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